Polnisches Produktf

Dichtungen

DICHTUNGEN IN KUNSTSTOFFFENSTERN

Dieses unscheinbare und nicht ins Auge fallende Konstruktionselement eines jeden Fensters, ist für die Parameter mehrerer Grundeigenschaften verantwortlich, die in der PN-EN 14351-1+A1:2010 Norm genannt werden. Ohne entsprechend angebrachte Dichtungen, kann man keine guten Leistungen der Fensterkonstruktion in nachfolgenden Bereichen erwarten:

  • Wasserdichte,
  • Luftzufuhr,
  • Akustische Isolation,
  • Wärmeisolation.

Damit die Fensterdichtungen entsprechend und über lange Zeit ihre Aufgaben erfüllen, müssen sie sich vor allem durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungsbedingungen und eine sehr gute Verformbarkeit auszeichnen, die es ihnen ermöglicht in die ursprüngliche Form zurückzukehren. Aufgrund der dominierenden schwarzen Farbe der Fensterdichtungen, sind viele Leute der Meinung, dass sie immer noch aus Gummi hergestellt werden. Allerdings wurde die Herstellung von Gummidichtungen schon lange eingestellt und auch wenn die heute verwendeten Dichtungen auf den ersten Blick sich nicht wesentlich unterscheiden, werden diese aus einem gänzlich anderen Kunststoff gefertigt. Der erste Kunststoff nennt sich synthetischer Kautschuk, kurz genannt auch EPDM, (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk). Das ist ein Elastomer, das sich durch gute Eigenschaften bei der Rückkehr nach mechanischen Verformungen und der Beibehaltung seiner Struktur auszeichnet.

EPDM besitzt sehr gute Eigenschaften in den Bereichen:

  • Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse,
  • Widerstandsfähigkeit gegen Wassereinwirkung,
  • Gute Eigenschaften bei Temperatureinwirkungen bis +110 °C,
  • Flexibilität bei niedrigen Temperaturen bis -40 °C,
  • Eine Härte im Bereich bis 40-90 Shore A.

Dank der zur Anwendung kommenden EPDM-Technologie kann sie massiv, zellulär (schäumend) oder auch als massiv-zelluläre Verbindung bzw. als Verbindung aus zwei massiven Materialien von unterschiedlicher Härte produziert werden. Dichtungen, die in der letzteren Version produziert werden, werden hauptsächlich als Konstruktionselemente des Fensters eingesetzt, da sie die Installation erleichtern. Das in der Abbildung auf der linken Seite sichtbare Dichtungsstück wurde aus einem härteren EPDM hergestellt, was sein problemloses und schnelleres Einziehen in die entsprechende Profilfalz ermöglicht.

Bis vor Kurzem war die Verwendung von unterschiedlich gefärbten EPDM-Dichtungen ein Problem, da die Möglichkeit der Färbung von aus vulkanisiertem Elastomer gefertigten Erzeugnissen sehr beschränkt war. Viele Experten behaupten, dass das schwarze EPDM die besten Eigenschaften besitzt und dass sich jede Farbänderung negativ auf die Qualität bzw. den Preis auswirkt. Die Versuche der Färbung begrenzten sich bisweilen auf einige Farben, wie z.B. Braun, Graustufen und Weiß, was sich auf die Verschlechterung der mechanischen Materialeigenschaften sowie auf die Widerstandsfähigkeit gegen Witterungsbedingungen auswirkte. Dies rührt vor allem von der Tatsache her, dass Ruß, der bisherige Zusatz- und Verstärkungsstoff, durch einen deutlich schwächeren, weißen Zusatzstoff, meist Kreide, ersetzt wurde. Neben den schlechteren Eigenschaften war das fertige Produkt auch teurer. Die TLT-Technologie (thin layer technology) hat dieses Problem gelöst. TLT erlaubt die Herstellung des gesamten Dichtungsquerschnitts in schwarz und nur auf den sichtbaren Stellen wird eine dünne Kunststoffschicht in einer anderen Farbe aufgelegt. Dadurch werden die Eigenschaften der Dichtung beibehalten und die geringe Menge an Farbstoff heben den Preis nur in geringem Maße an.

Ein anderer, in der Herstellung von Fensterdichtungen häufig eingesetzter Kunststoff ist das thermoplastische Polyesterelastomer TPE-E, das die Vorteile von Gummiprodukten mit einer einfachen Verarbeitung verbindet, die für thermoplastische Kunststoffe typisch ist.

 

Die Vorteile von aus TPE-E gefertigten Dichtungen sind:

  • ausgezeichnete Schlagbiegefestigkeit und Flexibilität, sowohl bei Zimmertemperaturen als auch bei niedrigen Temperaturen,
  • hohe Absorption von mechanischer Energie,
  • gute Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb,
  • gute Elastizität bei der Rückkehr in die ursprüngliche Form,
  • hohe Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien und Materialalterungsprozesse.

In Fenstern, die aus verschiedenen Arten von Fensterprofilen gefertigt wurden, kann die Anzahl, Art und Form der zur Anwendung kommenden Dichtungen unterschiedlich sein. Sie können zudem unterschiedliche Funktionen erfüllen. Beginnend bei der Funktion der Mittelfalz in den Profilen der MD-Klasse bis hin zur Regulierung der Luftzufuhr durch die Infiltrationsritzen. Auch wenn seit Jahren die Tendenz zur Begrenzung verschiedener Dichtungen innerhalb einer Konstruktion auf dem Markt vorherrscht, können in verschiedenen Fensterprofilsystemen für standardmäßige, einteilige Kunststofffenster, die mit Infiltrationsritzen ausgestattet sind, weiterhin über 7 verschiedene Dichtungsarten vorkommen. Die ausgewählten Arten und Funktion der Dichtungen stellt nachfolgende Abbildungen dar:

 

Die Aufgabe einer Dichtung ist es, das Eindringen von Wasser und Luft durch das geschlossene Fenster zu verhindern. Sie ist flexibel und ihre Form ändert sich je nach den Kräften, die auf sie einwirken. Die Hersteller von Fensterprofilen geben in den technischen Angaben den Wert der Ritze an, der zwischen dem Flügel und dem Fensterrahmen beim geschlossenen Fenster vorhanden sein sollte. In unserem Beispiel (Abb. 1) beträgt diese Ritze 4,0 mm. Um so eine Ritze bei der gleichzeitigen Beibehaltung der Fenstereigenschaften zu erreichen, sollte sich die Dichtung bei geringer Kraft auf den Griff, rund 3 N (ca. 0,3 kg), zusammenpressen und sich aus der freien in die geschlossene Position bewegen und dabei die Ritze ausfüllen sowie einen stetigen Druck, der durch die Elastizität der Dichtung hervorgerufen wird, auf den Fensterrahmen und den Flügel ausüben.

Man beachte die Lage der Dichtung, Abb. 2.

Pos. 1 – freie Lage;

Pos. 2 – Ritzenlage – bei geschlossenem Fenster.